Integrierte Business Planung
Unter einer integrierten Businessplanung versteht man die Abbildung der zukünftigen Geschäftsentwicklung eines Unternehmens in Form von Gewinn- und Verlustrechnung (GuV), Bilanz (Vermögensgegenständen und Verbindlichkeiten) und Kapitalflussrechnung (Cash Flow).
Die Teilpläne der Geschäftsbereiche/ Abteilungen werden in einem Unternehmensplan zusammengeführt, so dass sich ein ganzheitliches Bild der geplanten Performance, Kapital- und Finanzierungsstruktur ergibt. Die integrierte Planung bildet somit nicht nur das unternehmerische Ziel ab, sondern zeigt auch auf welche Finanzmittel nötig sind, um dieses Ziel zu erreichen.
„Integriert“ bedeutet dabei, dass die Teilpläne nicht unabhängig voneinander, abteilungsspezifisch erstellt werden, sondern durch ein Planungskonzept vernetzt werden und verknüpft sind. Umsätze aus der Vertriebsplanung werden zum Beispiel über Zahlungsziele als Forderungen in der Bilanz dargestellt, die Aufwendungen (ermittelt auf Basis der Produktions-, Personalplanung zusammen mit dem Einkauf) als Verbindlichkeiten. Veränderungen von Beständen aus geplanter Produktions- und Absatzplanung werden als Vorräte in der Bilanz abgebildet. Und die Veränderung von Anzahlungen, Beständen, Forderungen und Verbindlichkeiten (als sogenanntes Working Capital) spiegeln sich indirekten Cashflow-Rechnung wider.
Die Erstellung dieser integrierten Businessplanung wird oft unter dem Schlagwort Financial Modeling subsummiert. Das Financial Modeling beschreibt in der Regel alle finanzwirtschaftlichen Analysen, in denen ein vereinfachtes Abbild der Realität geschaffen wird, wobei es bei der Vereinfachung auf die Konzentration der wesentlichen Treiber eines Geschäftes ankommt. Zudem kommt es auf die richtige Erfassung der Wirkungszusammenhänge an, um ein Unternehmen ganzheitlich darzustellen und somit die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage korrekt darzustellen.
Die integrierte Businessplanung bildet dabei das ganzheitliche Restrukturierungskonzept ab und schafft die notwendige Transparenz über die geplante strategische, operative und finanzielle Neuausrichtung des Unternehmens. Damit ist die integrierte Businessplanung eine zentrale Verhandlungsgrundlage bei Gesellschafterentscheidungen, Banken- und Finanzierungsgesprächen.
Sie ist das Herzstück einer jeden Restrukturierung und ist Qualitätssiegel für eine professionelle Restrukturierungsberatung.
Zugleich bildet die Planung als „Zielbild“ die Grundlage für die Umsetzung des Restrukturierungskonzepts und ermöglicht eine fundierte Steuerungsgrundlage. Durch das Financial Modeling kann die erfolgreiche Maßnahmenumsetzung transparent dargestellt werden und/oder bei Planabweichungen können weitere Gegenmaßnahmen frühzeitig entwickelt werden.
Aber auch unabhängig von einer bestehenden Krisensituation dient eine rollierende integrierte Businessplanung als Frühwarnsystem (und erfüllt somit die Pflicht zur Krisenfrüherkennung gemäß
§ 1 Abs. 1 StaRUG) um die Auswirkungen auf die Eigenkapital- und Verschuldungssituation des Unternehmens transparent zu machen und insbesondere Liquiditätsunterdeckungen frühzeitig zu erkennen.
Beratung bei der Erstellung von Businessplänen
u.a. Optimierung Planungsprozess: Rollierende Planungen, Erstellung von Planungshandbüchern, Optimierung der Planungstools
Prüfung und Plausibilisierung von Businessplänen
u.a. im Rahmen der Erstellung von Independent Business Reviews, Fortführungsprognosen oder Sanierungsgutachten
Erstellung von integrierten Businessplänen in Excel
u.a. im Rahmen der Erstellung von ganzheitlichen Sanierungskonzepten
Erstellung von Sensitivitäten oder Szenarien auf bestehende Businessplanungen
insbesondere vor dem Hintergrund von Marktunsicherheiten (Risiken) oder der Umsetzung von Restrukturierungsmaßnahmen (Chancen).
Unterstützung bei den Verhandlungen auf Basis von Businessplanungen
u.a. bei Bankengesprächen, Mitarbeitergesprächen, Aufsichtsrat- oder Gesellschafterpräsentationen
Nie im „stillen Kämmerlein“
In allen Feldern sieht der Ansatz von Turnaround Management Partners eine enge Einbindung der verantwortlichen Mitarbeiter vor.
Wir bilden uns nicht ein das Geschäft besser zu kennen als die Mitarbeiter und sind auf die Branchenexpertise und die Erfahrung aller Mitarbeiterebenen angewiesen. Wir halten nichts von Unternehmensplanungen, die im „stillen Kämmerlein“ erstellt werden. Wesentlicher Erfolgsfaktor für den Einsatz einer Businessplanung im Rahmen einer Restrukturierung ist das Vertrauen der Unternehmung in das abgebildete Konzept und die Belastbarkeit der dargestellten Zahlen. Alle bestehenden Gedanken und aussagekräftigen Analysen, die bereits existieren, fließen in das Gesamtkonstrukt mit ein.
Ziel ist es, am Ende ein flexibles (sprich: Szenario-fähiges) und überschaubares Excel basiertes Turnaround-Modell zu erstellen, das pragmatisch zu handhaben ist und mit kostenbewusstem Aufwand erstellt wurde.